... sind uns wichtig: Um „in“ zu sein, geben wir dafür im Durchschnitt knapp 900 Euro pro Jahr aus. Mit jährlich 12 Kilo neu gekauften Klamotten pro Person ist Deutschland der größte Modemarkt in Europa. Doch wer näht die Jeans, T-Shirts und Sportschuhe, die uns modisch anziehen? Sie werden zu 90 % im Ausland produziert, meist in sogenannten Billiglohnländern. Dabei lassen die großen Unternehmen - wie Karstadt/Quelle, H&M, C&A, Otto, Nike, Adidas oder Tchibo - dort nähen, wo es für sie gerade am billigsten ist und wo möglichst wenig gesetzliche Auflagen bestehen.

Momentan geht der Trend nach China, aber auch in Indonesien, El Salvador oder vielen südafrikanischen und osteuropäischen Ländern wird billig produziert. Während 25 - 30 % des Verkaufserlöses in Marketing und Werbung fließen, werden für die Lohnkosten nur 0,5 - 1 % des Erlöses aufgewendet. Viele der Näherinnen arbeiten manchmal 80 Stunden pro Woche und verdienen 2,50 Euro pro Tag: Gerade mal genug für den Kauf von Lebensmitteln.

Hinzu kommen für die mehrheitlich jungen Frauen oftmals menschenunwürdige Arbeitsbedingungen: Hitze, Staub, zu wenig oder verunreinigtes Trinkwasser, keine oder kaum Pausen. Aber auch Kameraüberwachung, Entlassung bei Schwangerschaft, sexuelle Belästigung und das Verbot gewerkschaftlicher Organisation sind nicht selten. Da die Firmen grundlegende Sicherheitsvorkehrungen missachten, kommt es häufig zu schweren Verletzungen und sogar Todesfällen. Auch Kinder schuften zu Tausenden in diesen Zulieferbetrieben der Mode- und Sportkleidungskonzerne.

Übrigens, eine Jeans hat schon eine Reise von etwa 56 000 km zurückgelegt, bis sie bei uns im Laden hängt. Das ist weiter als ein Mal rund um den Globus. Die vielen Transportwege zwischen Baumwollernte und Endfertigung und der hohe Einsatz von Chemikalien sorgen für eine enorme Belastung der Umwelt.
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„Die wenigsten Menschen wissen, unter welchen menschenunwürdigen Bedingungen ihre Kleidung produziert wird. Sie kaufen ihre Jeans, ohne an die Näherinnen zu denken, die zum Hungerlohn diese Arbeit verrichten müssen. Wir können diesen Frauen helfen, indem wir die Herstellerfirmen und Kaufhäuser wissen lassen, dass wir damit nicht einverstanden sind.“
Alena-Christin Strupeit (17)

 
 

 

 

 

> Unterstütze die „Kampagne für Saubere Kleidung“. Da durch einen Kaufboykott die Näherinnen nur ihre Arbeit verlieren würden, fordert die Kampagne von Unternehmen, internationale Arbeitsgrundrechte einzuhalten. Mit Protestaktionen, an denen man sich z.B. per Mail beteiligen kann, schafft sie Öffentlichkeit für diese ausbeuterischen Praktiken. Infos: www.saubere-kleidung.de

> Kaufe sozial fair und ökologisch produzierte Kleidung. Es gibt sie in unterschiedlicher Auswahl z.B. bei Lamulamu (www.lamulamu.de), bei Hess Natur (www.hess-natur.de) sowie in vielen Weltläden (www.weltladen.de)

>Trage deine Sachen länger und kaufe öfter im Second Hand Laden.

 
 

 

 

 

> www.frauenrechte.de
> www.cleanclothes.org
> www.ci-romero.de