Sportliche Großereignisse wie die Fußball-WM sind ein Highlight für die Mannschaften und ihre Fans. Aber auch für die großen Markenfirmen im Sport wie Adidas, Nike oder Puma. Letztere zählen in jedem Fall auch zu den Gewinnern: Der offizielle WM-Fußball „Teamgeist“ soll Adidas gemeinsam mit anderen Fußballartikeln in diesem Jahr 1,2 Milliarden Euro einbringen. Teamgeist gilt bei Adidas und anderen Konzernen der Sportartikelindustrie jedoch längst nicht für alle. Diese Erfahrung machen auch die ArbeiterInnen, die den WM-Fußball in der Nähe von Bangkok fertigen. Mit dem hier gezahlten Tageslohn kann eine Arbeiterin nicht einmal ihren Grundbedarf decken. Die Preispolitik der Konzerne trägt maßgeblich zu den Dumpinglöhnen in den Billiglohnländern bei: Den Auftrag bekommen die Zulieferbetriebe in den Ländern, die am billigsten produzieren – oft auf Kosten der ArbeiterInnen. | |
Die niedrigen Löhne der Erwachsenen führen außerdem dazu, dass die Kinder mitverdienen müssen. Auch im Zentrum der weltweiten Fußballproduktion, dem pakistanischen Sialkot, ermöglicht der Lohn den ArbeiterInnen keine menschenwürdige Existenz. Für knapp zwei Stunden Arbeit an einem Ball der höchsten Qualitätsstufe bekommen die NäherInnen umgerechnet 37 Cent, das reicht kaum für ein Kilo Reis. Eine Familie lässt sich damit nicht ernähren. In dem Nähzentrum der Firma Talon gibt es jedoch Bälle, die die Frauen lieber nähen als andere. Seit 1998 werden hier Bälle für den Fairen Handel mit dem Logo der gepa oder von TransFair hergestellt. Für einen fairen Ball bekommen die NäherInnen fast den doppelten Stücklohn. Kinder müssen so nicht mehr mithelfen, Geld zu verdienen und gehen statt dessen in die Schule. Und die Kooperation zwischen Talon und dem Fairen Handel bringt den Familien weitere Vorteile: Alle ArbeiterInnen und ihre Familien haben Zugang zu einer kostenlosen Gesundheitsversorgung. In den Nähzentren gibt es Vorschulen für die Kinder. Damit ist für sie „Fair Play“ schon ein Stück
Wirklichkeit geworden – jetzt gilt es den Anteil fair gehandelter
Bälle zu steigern. Egal, ob als Fuß-, Hand- oder Volleyball
- denn „Fair Play“ sollte für alle gelten und lange
vor dem Anpfiff beginnen. |
|
„Es
wird Zeit, dass wenigstens wir Jugendlichen unsere Augen für diese
Probleme unfairer Bezahlung und schlechter Arbeitsbedingungen öffnen
und auch andere Menschen davon überzeugen, dass Fairer Handel
selbstverständlich sein sollte.“ Ramona Eitel-Villar (17) |
||
|
> Setze dich dafür ein, dass für den Sportunterricht an deiner Schule und in deinem Sportverein fair gehandelte Bälle gekauft werden. Es gibt sie in den Weltläden und im Internet (z.B. www.tramondi.de/transfair, www.derbystar.de, www.fairdealtrading.de, www.gepa.de). > Fordere die FIFA und die Sportartikelhersteller
auf, sich für faire Arbeitsbedingungen und Löhne einzusetzen.
Beteilige dich an Email-Protestaktionen der Kampagne für Saubere
Kleidung (www.saubere-kleidung.de) |
||
|
> www.transfair.org/produkte/fussbaelle/index.php
|
||