Erstaunlich, aber wahr: Neuerdings gibt es mehr Handyanschlüsse als Einwohner in Deutschland. Das liegt auch am ungebrochenen Trend zum Zweithandy. Als wirklich „hip“ gilt natürlich nur das neueste Modell. Ein Grund, weshalb jedes Gerät im Durchschnitt nur 18 - 24 Monate benutzt wird. Dadurch fallen allein in Deutschland jährlich 35 Millionen Althandys an – 5000 Tonnen. Enthalten sind jede Menge umweltbelastende, aber auch wertvolle Stoffe, die recycelt werden können. Die enorme Nachfrage nach Handys lässt jedoch nicht nur Berge von Elektronikschrott entstehen. Hast du gewusst, dass der Handel mit Rohstoffen für dein Mobiltelefon etwas mit einem Bürgerkrieg in Afrika zu tun hat?

Der Handyboom hat u.a. zu einer stetig steigenden Nachfrage nach Tantaloxid beigetragen. Das darin enthaltene Erz Coltan wird für die Herstellung von Mikrochips benutzt: Für Handys, Computer und Unterhaltungselektronik. Coltan wurde so zu einem der begehrtesten Rohstoffe. Etwa 70 % der weltweiten Vorkommen sollen in der Demokratischen Republik Kongo liegen. Dort haben in den letzten Jahren verschiedene Rebellengruppen und Armeen der Nachbarländer mit dem Geld aus der Ausbeutung der Bodenschätze Waffen gekauft und einen Krieg geführt, der fast vier Millionen Menschen das Leben gekostet hat. Die Bevölkerung des Kongo lebt aber trotz des Rohstoffreichtums ihres Landes in Armut. Vielfach werden Menschen - auch Kinder - gezwungen, im lebensgefährlichen Bergbau zu arbeiten, bewacht von Milizen.

Die unkontrollierte Rohstoffplünderung bedeutet zudem massive Umweltzerstörung: Die im Bergbau benutzten Chemikalien vergiften das Wasser und den Boden. Und der Regenwald wird selbst in den Nationalparks, wo die Lebensräume der Menschenaffen bedroht sind, abgeholzt.

Die gesundheitsschädlichen Folgen der Hochfrequenzstrahlung von Mobiltelefonen gilt es noch genauer zu klären. Häufig wird aber z.B. über Kopfschmerzen, Sehbeschwerden, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und viele andere Symptome berichtet. Die Strahlung der Sendeanlagen kann alle beeinträchtigen, die in ihrer Nähe wohnen, auch wenn sie gar kein Mobiltelefon haben.
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„Wir sind uns der Konsequenzen unserer Handynutzung gar nicht bewusst. Vor allem Jugendliche müssen über mögliche gesundheitliche Folgen der Hochfrequenzstrahlung informiert werden, damit sie ihre Mobiltelefone auch mal abschalten. Und über die umweltgerechte Entsorgung sollten sie auch Bescheid wissen.“ Tale Wenholz (16)

 
 

 

 

 

> Überlege vor dem Handykauf, ob du wirklich ein neues Modell brauchst..

> Entsorge dein altes Handy nicht über den Hausmüll: Seit 2006 sind die Herstellerfirmen verpflichtet, die Geräte zurückzunehmen. In Oldenburg geschieht das über städtische Sammelstellen. Noch besser ist es, das Handy z.B. beim Naturschutzbund (Schlosswall 15, www.nabu-oldenburg.de) abzugeben. Der Verein erhält pro Handy für seine Naturschutzprojekte von seinem Partner Vodafone 5 Euro.

 
 

 

 

 

> www.medico-international.de/kampagne/fatal
> www.bfs.de
> www.buergerwelle.de